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Schule ?

Eigentlich sind doch alle Anzeichen deutlich.

 

Wer ist gerne zur Schule gegangen ? Nur wenige.

 

Wer hat sich über Ferien und Hitzefrei gefreut ? Alle !

 

Jetzt wo mein Jüngster gerade die letzten Wochen in der Realschule vor sich hat frage ich mich: muss Schule wirklich so funktionieren ? Der Ansatz ist irgendwie schräg .... und das war auch schon zu meiner Zeit so. Englisch wird gelernt indem Vokabeln und Grammatik gelernt wird. Seite für Seite wird das Englischbuch durchgepaukt.

 

Ehrlich: ich habe Englisch in der Schule gehasst. Ich war nicht gut. Ich war froh, wenn ich mit einer vier durchkam. Vokabeln fehlten mir. Ich konnte ja kaum eine Geschichte in der deutschen Sprache wiedergeben - und dann noch Englisch. Und heute ? Heute arbeite ich in einem Unternehmen, in dem ich Englisch sprechen muss. Ich habe Kollegen auf der ganzen Welt: England, Amerika, Indien, Polen, Spanien. Und bei meinem vorherigen Arbeitnehmer war das nicht anders. 

 

Und der Unterschied: jetzt macht Englisch sprechen und schreiben Spaß. Was ist anders ? Anders ist, dass ich jetzt mit der englischen Sprache ein Ziel erreichen kann. Ich kann einem Kollegen der in Shirley arbeitet und aus Polen kommt erklären , warum ich denke dass etwas so oder so sein muss. Und dann kann er mir sagen was er denkt. Alles auf Englisch. Und: ich kann in andere Kulturen eintauchen. Ich kann mich in Finnland mit jemandem in einer Kneipe treffen und über Gott und die Welt reden. Ich stelle fest, dass meine Ansichten oft viel zu eng sind. Ich lerne andere Gedanken kennen. Das ist fantastisch. Und genau das wird in der Schule nicht gelehrt.

 

Wenn ich einfach mal - ohne auf Beschränkungen jedweder Art zu achten - träumen darf: Englisch lernt man, wenn man es anwenden muss. Schickt die Kinder für ein Jahr ins Ausland. Wenn sie im Ausland Hunger haben und sich ein Brötchen bestellen wollen - schneller kann man das Wort "Brötchen" nicht in einer Fremdsprache lernen. :-)

 

Ist mir klar es gibt viele Hürden: als Kind wollte ich selber nicht ins Ausland. Auch meine Kinder wollen keine Sprachreise machen. Und: wie sollte so etwas organisiert werden ? Ist es möglich dass Schulen kooperieren und Schüleraustausch für ganze Klassenverbände organisiert werden ? Wären alle Eltern bereit fremde Kinder aufzunehmen - für ein Jahr ?

 

Ich weiss nur: in der Schule muss sich was tun.

 

Das gleich gilt für Mathe: Prozentrechnen in der Schule ist langweilig. Wenn ich aber ein Kind mit auf den Markt schicke und es aktiv mit verkauft und 10% Rabatt berechnen muss - schneller lernt es nicht.

 

Mein Credo: die Schüler müssen raus aus der Schule: ins Ausland - in die Firmen, ins Handwerk. Sie müssen das relevante lernen indem sie es anwenden.

 

Mal schauen ob sich die Schulen in den nächsten 50 Jahren ändern werden. Das wäre dann der 15. Mai 2071 (2021+50) um 12:49 Uhr. Ich stelle mir einen Wecker.